Die Historie der Dalheimer Mühle

Heinrich von Helpenstein verkaufte dem Zistersienserkloster einen Teil seiner Besitzungen zu Dalheim, nämlich einen Weiher mit der daran gelegenen Mühle für 50 kölnische Mark. – Die kölnische Mark war keine Münze, sondern ein Gewicht, nach heutiger Einteilung 233 Gramm. Da unsere Vorkriegssilbermark 5 Gramm Silber enthielt, waren für die Kölner Gewichtsmark im Jahr 1231 beim Verkauf des Geländes annähernd 47 unserer Silbermark nötig. Später wurde die Kölner Mark durch Beimischung verschlechtert. Darüber hinaus erhielt das Kloster 15 Hufe – Merce = ager (in diesem Falle ist sehr wahrscheinlich Bruchland gemeint) für 15 kölnische Mark. – Die Hufe bestand in unserer Gegend aus 30 Morgen-. Sollte das Bruchland die Zahl der verkauften Hufen nicht erreichen, so soll von dem danebenliegenden „ager“ (Acker) hinzugenommen werden. Sollte jedoch auch dann  noch nicht die verkaufte Zahl Hufen herauskommen und mit dem hinzugefügten Acker bloß 8 Hufen bilden, will er für die fehlenden 7 Hufen sieben Mark dem Kloster zurückzahlen.

Somit wird die Dalheimer Mühle 1231 das erste Mal in einem Schriftstück erwähnt und könnte damit die älteste Wassermühle zwischen Maas und Rhein sein.

1802-1947

Bei der Säkularisation um 1802 ließ Napoleon das Kloster abreißen, dabei wurden die Wirtschaftsgebäude des Klosters nicht zerstört. Beim Verkauf des Klosterbesitzes um 1806 kam die Mühle an die Dülkener Familien Schippers und Zardingen. 1899 wurde sie weiter an den Grafen von Schaesberg-Tannheim verkauft.

Pächter der Mühle waren 1808 bis 1860 die Familie Michels, bis 1882 Müller Schouvenberg aus Vlodrop, der die Tochter von Michels geheiratet hatte. Ab diesem Zeitpunkt bis 1899 wurde Heinrich Schmitz aus Ratheim der Pächter, bis 1931 Hermann Thönnessen aus Unterbruch, bis 1949  sein Sohn Fritz Thönnessen und ab 1949 Josef Niessen mit seiner Frau.

Um 1949 hatte sich fast jeder Bauer eine Schrotmühle angeschafft. So waren Niessens gezwungen, den Mühlenbetrieb einzustellen. Man vergrößerte jedoch das vorhandene Restaurant zum gemütlichen Ausflugslokal.

1974 wurde – auf Betreiben des Gastwirts Wilfried Niessen – das Mühlrad aus zwei 164 Jahre alten Eichenstämmen rekonstruriert. Die Einweihung erfolgte durch den Domänendirektor Zobel von der Schaesberg’schen Gutsverwaltung sowie Vertreter des Kreises und der Stadt. Diese hatten sich an den Kosten beteiligt. Der Dank von Herrn Zobel galt auch dem Mühlenwirt Wilfried Niessen und dessen Vater, die sich beide um Ausbau und Erhaltung der Dalheimer Mühle verdient gemacht hätten. Sein Dank galt auch dem Mühlenwirt Wilfried Niessen und seinem Vater Josef, die sich beide um den Ausbau und die Erhaltung der Dalheimer Mühle verdient gemacht hätten.

Das Mühlrad

Johannes Vosdellen aus Lobberich, der einzige Mühlenbauer am Niederrhein, baute gemeinsam mit seinem Sohn, nach noch vorhandenen alten Mustern, das neu errichtete Mühlenrad.

In diesem Zusammenhang sollte noch erwähnt werden, dass im Jahr 1962 der damalige Bürgermeister Gerhard Consoir beim beim Kreisbeauftragten für den Denkmalschutz, Friedel Krings, den... den Antrag stellte, im Norden des Kreises eine Kornmühle (also die Dalheimer Mühle), als Zeichen der früheren Kultur unter Denkmalschutz zu stellen.

Allerdings konnten Land, Kreis und Gemeinden über die Verteilung der Kosten sich nicht so schnell einig werden. Er dauerte 12 Jahre lang, ehe man die Mühle unter Denkmalschutz stellen konnte.

Die Dalheimer Mühle seit 1999

1999 kaufte die Familie Willemsen die Dalheimer Mühle, nachdem sie bis auf die Grundmauern abgebrannt war.

Nach fast 10 Jahren Sanierung in Eigenarbeit wurde die Dalheimer Mühle im September 2008 neu eröffnet.

Heute bietet die Dalheimer Mühle über 150 Sitzplätze im Außenbereich und weitere 110 Sitzplätze im Innenraum auf insgesamt ca. 500 qm².